Goldenes Löwenäffchen Löwenäffchen gehören zu den bedrohtesten Primaten der Erde (Bild: Joachim S. Müller, flickr/CC BY-NC-SA 2.0)
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Welches ist das am meisten bedrohte Tier in den Tropen?

Endemische Arten, also solche, die nur in einer einzigen begrenzten Region der Erde vorkommen, sind besonders selten und vom Aussterben bedroht. Und zwar dann, wenn der Lebensraum durch Abholzung immer kleiner wird.  Ein Beispiel sind Löwenäffchen, die nur in kleinen Gebieten im Atlantischen Küstenwald von Brasilien leben.

Generell ist die Frage nicht leicht zu beantworten. Denn die Daten, die für die Rote Liste der bedrohten Arten erhoben werden, sind oft nicht aktuell. Auch ist es kompliziert, Tiere im Dschungel zu zählen. Das ist sogar bei großen Säugetieren wie den Orang-Utans schwierig, die wie alle Menschenaffen vom Aussterben bedroht sind. Dasselbe gilt für Afrikanische Waldelefanten

Orang-Utan Weibchen mit Baby sitzt im grünen Regenwald

Die seltenste Tierart ist wahrscheinlich das Nördliche Breitmaulnashorn. Es gibt von dieser Art nur noch zwei Tiere, Mutter und Tochter. Sie leben im Reservat „Ol Pejeta“ in Kenia und werden schwer bewacht. 

Das Nördliche Breitmaulnashorn ist eine der beiden Unterarten des Breitmaulnashorns. Es gilt seit 2008 in Freier Natur ausgestorben. 

Die andere Unterart ist das Südliche Breitmaulnashorn. Von ihm soll es laut Roter Liste noch 10.080 erwachsene Tiere geben (im Jahr 2020). Die Art wird als „potentiell gefährdet“ eingestuft. 

zwei Breitsmaulnashörner in der afrikanischen SteppeIhre Verwandten sterben aus: zwei Breitmaulnashörner in Afrika (Bild: gemeinfrei)

Zur Zeit wird versucht, das nördliche Breitmaulnashorn künstlich zu vermehren: Dem jüngeren Tier (der Tochter) wurden Eizellen entnommen, nach Italien geflogen und dort in einem Labor mit dem eingefrorenen Samen zweier bereits verstorbener Bullen befruchtet. Das letzte männliche Tier ist 2017 verstorben. Es lebte ebenfalls im Ol Pejeta-Schutzgebiet. 

Das jüngere nördliche Breitmaulnashorn ist gesundheitlich nicht in der Lage, den Embryo auszutragen. Deswegen sollen die befruchteten Eizellen einer Leihmutter von der Art des Südlichen Breitmaulnashorns eingepflanzt werden. 


Quellen
Federführend bei dem Versuch, die Art des Nördlichen Breitmaulnashorns zu retten, ist das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. 
Hier geht es zur Pressemitteilung: https://www.izw-berlin.de/de/pressemitteilung/etappensieg-im-wettlauf-gegen-die-zeit-biorescue-team-setzt-mit-erfolgreicher-eizellentnahme-sein-programm-zur-rettung-des-noerd.html
Auch interessant ist die Seite wissenschaft.de, die sich auf das Leibniz-Institut bezieht: https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/noerdliches-breitmaulnashorn-najin-geht-in-den-ruhestand/
Letzte Aktualisierung: 24. Oktober 2022
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